Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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HAUSS: Halle - Untersuchungen zur Sprache der Stadt

Ergebnisse der ersten Umfrage:

(Studierende des Proseminars "Alltagssprache", Leitung Dr. Stefan Pfänder, Juni 2001)

Noch nie darüber nachgedacht, der Dialekt ist schon immer vorhanden. Ich benutze ihn unbewußt.

Auf der einen Seite ist es interessant, auf der anderen auch wieder nicht.

Es ist ganz einfach eine Angewohnheit, in der Situation muss man sich nicht um guten Ausdruck bemühen, einfacher, als komplizierte Konstruktionen zu bilden - und trotzdem verbessere ich mich schnell, wenn ich merke, dass es nicht so korrekt ist, wie ich es gerne hätte; dies hängt aber oft auch mit Umgangssprache und nicht unbedingt mit Dialekt zu tun

Im Grunde genommen finde ich Dialektsprechen nicht schön, manche klingen vielleicht etwas "doof" (einmal einfach ausgedrückt) z.B. Schwäbisch, Bayrisch, obwohl Sächsisch durchaus auch lustig klingt.

Ich versuche den Dialekt zu vermeiden, jedoch klappt manchmal nicht so wie ich mir das vorstelle.

Mein Umfeld ist nicht wahnsinnig begeistert von Dialekten (speziell unserem). Dialektsprecher werden (leider) als ungebildet betrachtet. Angestrebtes Ziel ist das Erreichen der Hochsprache.

Nach meinem Gefühl ist Dialektsprechen einfacher. Unseren Dialekt im hallensischen Raum finde ich nicht schön, ich empfinde ihn als einen der schlechtesten Dialekte im Deutschen.

Im Allgemeinen finde ich Dialekte schön. Es gibt aber Dialekte, die mir nicht gefallen. Zum Beispiel finde ich es irgendwie peinlich und doch belustigend, wenn man im Fernsehen unseren Dialekt hört.

Manchmal ist zuhören lustig, jedoch ist Dialekt nicht ästhetisch schön.

Dialektsprechen kann lustig sein in einer Gruppe, aber schön finde ich es nicht. Ich glaube, dass viele gern Dialekt sprechen, weil sie sich so einer Gruppe zugehörig fühlen. Es ist halt ein Code - etwas, was nur Personen dieser bestimmten Gruppe/ Region sprechen.

T. (36, Musikschullehrer): "Kommt auf den Dialekt an. Dieser muss gut klingen. Wenn ich selbst Dialekt spreche, finde ich das nicht gut, zuhören ja."

Dialekt als schön zu empfinden, ist typusabhängig (sprecherabhängig).

Ich finde manche Dialekte aufgrund des Klangs schön. Dabei fällt mir auf, dass es eigentlich unangemessen ist, einige Dialekte (und damit ihre Sprecher) hinsichtlich einer Ästhetik von anderen abzugrenzen; vielleicht sogar zu diskriminieren (wie es m.E. beispielsweise mit dem Sächsischen passiert.

Dialektsprechen ist einerseits schön, weil ich mich als Dialektsprecher einer Gruppe zugehörig fühle, die ebenfalls diesen Dialekt spricht (= mich zu Hause fühle) Andererseits werde ich ausgegrenzt, wenn ich in anderen Gebieten bin, und den Dialekt dort nicht verstehe.

Die Omas vom Dorf finden es allesamt schön und versuchen es auch weiter zu geben. Es dient der Identifikation mit der Heimat

Drei Schulabgänger (10.Klasse): "Ja, wir sind stolz darauf, wie wir reden. Hochdeutsch is Schwachsinn und klingt geschwollen."

Es ist schön, wenn ich mich damit wohl fühle. Ansonsten ist es entweder normal/ unbemerkt, manchmal unpassend. Die Vielfalt der Dialekte empfinde ich positiv, schön.

Mir gefällt das Norddeutsche sehr! Andere Dialekte (Sächsisch, Bayrisch, usw.) finde ich dagegen alles andere als schön.

Auf alle Fälle, ist Dialektsprechen schön. Ich mag nicht alle Dialekte. Aber die meisten sind sooo süß. Ich hör einfach nur gern hin (besonders wenn meine Freunde berlinern).

Mir persönlich bereitet es viel Freude, Dialekte zu sprechen bzw. zu imitieren und nach Möglichkeit zu analysieren. Wenn ich Dialekt spreche, ist dies immer beabsichtigt.

Ich finde Dialekt weder schön noch schlecht, aber auf jeden Fall faszinierend anzuhören und die unterschieden zu haben. Ich meine, es ist manchmal schön, die Aussprache woran ich mich gewöhnt habe zu hören - weil es mich an meiner Zuhause erinnert - aber schön an sich? Nein, das finde ich eigentlich nicht - wahrscheinlich weil meine Mundart für mich manchmal rauh klingt. Hässlich würde ich es auch nicht bezeichnen - wahrscheinlich wegen dieses "Heimatgefühl", das dadurch entsteht, wenn ich meinen "Dialekt" anhöre.

Ich finde Dialektsprechen schön, da es Identifikationsmittel ist und nicht formlich gezwungen, sondern lockeres Umgehen mir einander möglich ist. Man sollte aber den Dialekt ablegen können (da wo es nötig ist).

Ich finde es schön, Dialekt sprechen zu können. Man hat in der gesprochenen Sprache mehr Möglichkeiten bei der Wahl der Formulierung und des Ausdrucks. In verschiedenen Lebensbereiche (Universität/ Freunde/Familie) könnte man auch stärker individuelle Sprache sprechen.

Ich finde Dialektsprechen zum Teil schön. Es kommt darauf an, was es für ein Dialekt ist und wie klangvoll er ist. Manche Dialekte haben schöne Wortakzente, die die Wörter anders klingen lassen, irgendwie melodisch. Andere Dialekte hören sich furchtbar an und als Außenstehender versteht man kein Wort. Das finde ich dann weniger schön. Im Großen und Ganzen denke ich aber, man braucht sich für seinen Dialekt nicht zu schämen. Es gehört zur Sprachgeschichte und zu bestimmten Regionen.

Dialekt zu sprechen ist nicht schön, weil:

        - schwer zu verstehen
        - klingt nicht schön
        - geht zu schnell
        - andere Grammatik
        - versaut Hochdeutsch

Dialekt zu sprechen, ist schön, weil:

        - Ausdruck regionaler Unterschiede, Besonderheiten
        - Interesse an unterschiedlichen Bezeichnungen für Sachen wird geweckt
        - Vermischung von Dialekten stattfindet
        - Identifizierung mit eigener Region und typischen Sitten und Bräuchen

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